niedersachsen
Montag, 14. September 2020
Oldenburg, Niedersachsen
News-Nr.: 34087

Mit dem Rad auf den letzten Weg:
Sarg-Rad in Fahrradstadt Oldenburg bietet Verstorbenen einen "entschleunigten" letzten Weg - Ungewöhnlicher Fahrrad-Leichenwagen bekommt überwiegend Zuspruch

Unikat-Lastenfahrrad wurde speziell für Transport von Sarg entwickelt - Nachfrage ist groß

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Datum: Montag, 14. September 2020

Ort: Oldenburg, Niedersachsen

 

(gs) Wenn man das Leben schon auf der Überholspur gelebt hat, dann darf zumindest der letzte Weg entschleunigen. Michael Olsen zieht derzeit ungläubige Blicke auf sich: Zwar ist ein Lastenfahrrad an sich in der Fahrradstadt Oldenburg nichts besonderes mehr, jedoch die transportierte Fracht außergewöhlich ungewöhnlich: Ein Sarg. Tüftler Olsen hat den erste Fahrrad-Leichenwagen in Deutschland entwickelt und damit offenbar genau den Nerv der Zeit und der Zeitgenossen getroffen. "Ich wollte als leidenschaftliche Fahrradfahrerin schon immer so bestattet werden,", erzählt Ulrike May, als sie das Gefährt erblickt, "es geht nicht alles so hektisch und schnell zu, sondern langsam." Olsen selber will mit dem offenkundig und sichtbar durch die Stadt rollenden Sarg auch das Tabu Tod brechen: "Sterben ist viel selbstverständlicher als das Leben", so der 60-Jährige, "ich möchte das Thema Sterben in den Alltag zurückbringen und wo ist mehr Alltag als im Strassenverkehr?" Dort ist der Sarg auf dem dreirädrigen Tretesel inzwischen regelmäßig unterwegs, denn die Nachfrage wächst. Bestattungsunternehmerin Ellen Matzdorf bietet das Sarg-Fahrrad regelmäßig als Alternative zum dunklen Leichenwagen in der PKW-Variante an: "Es ist nachhaltiger und ressourcenschonend", so die Bestatterin, "durch die Sichtbarkeit des Fahrrades und des Sarges werden uns zudem die Ängste vorm Tod genommen." Auch wenn diese Möglichkeit des Transportes auf dem letzten Weg für einige sehr neumodern wirkt, sagen sich viele OIdenburger, dass man ja nicht sein Leben lang aus Überzeugung mit dem Rad unterwegs sein kann, um den letzen Weg im Auto zu verbringen. Das Oldenburger Unikat bekommt derweil Interessensbekundungen auch außerhalb der Stadt: "Es gibt schon Anregungen, dass auch für die Nordseeinseln zu machen..."


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